Adler

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Winter bis Frühling
Max. Gesamthelligkeit:
0,77 mag
Fläche:
652 deg
Rektaszenzion:
-18h 41m 18s bis 20h 38m 44s
Deklination:
−11 bis 18 Grad
Sterne heller als 3 mag:
3
Hellster Stern:
Altair
Adler

Das Sternbild Adler/Aquila

Der Adler, lateinisch Aquila, ist ein Sternbild des nördlichen Sternenhimmels. Er zählt zu den 48 Sternbildern, die schon von Ptolemäus beschrieben wurden. Bereits vor 3.500 Jahren erkannte und benannte man das Sternbild bei den Sumerern und Babyloniern als Vogel, so eindeutig ist seine Form. Insbesondere aus der Prometheus-Sage kennt man den Adler als Figur im Kontext einer mythischen Erzählung. Sein hellster Stern Altair zählt zu den zwölf hellsten Sternen des für uns erkennbaren Sternenhimmels. Das arabische Wort Atair bedeutet ebenfalls Adler.

Sichtbarkeit und Ort

Aquila beobachtet man in unseren Breitengraden von Mai bis September, komplett zu sehen ist er von 78° Nord bis 71° Süd. Seine Nachbarsternbilder sind der Pfeil, Herkules, Schlangenträger, Schlange, Schild, Schütze, Steinbock, Wassermann und der Delphin.

Den Adler findet man relativ leicht am Nachthimmel, da er mit Altair einen sehr hellen Hauptstern mitbringt. Auch die Sterne Tarzed und Alschain sind relativ leuchtstark und gut zu entdecken. Gemeinsam werden sie zum Kopf des Adlers. Altair gehört zudem zum raumgreifenden Sommerdreieck, und wie man dem Namen schon entnehmen kann, ist der Adler besonders im Sommer (von Mai bis September) gut zu beobachten. Aquila wird von der Milchstraße durchzogen, die man in sternklaren Nächten und bei dunkler Umgebung als milchiges Band wahrnehmen kann. Der Adler „fliegt“ markant rechts oberhalb des Steinbockes – seine Schwingen sind gut zu erkennen.

Geschichte und Mythologie

Schon die Sumerer und Babylonier kannten den Hauptstern des Sternbildes und nannten ihn „Adlerstern“. Im frühen 19. Jahrhundert nannte man den südlichen Teil zudem Antinous (ein Liebhaber Kaiser Hadrians). Den Adler kennen die meisten aus der Herakles-Sage der Griechen. In ihr fällt ihm die unselige Rolle zu, von der Leber des Prometheus zu fressen: Dieser hatte den Menschen gegen den Willen der Götter das Feuer gegeben (dieses war zuvor allein den Göttern vorbehalten gewesen). Daraufhin strafte Zeus ihn, indem er Prometheus im Kaukasus an einen Felsen kettete. Jeden Tag fraß der Adler von der Leber, die daraufhin wieder nachwuchs. Da Promethus unsterblich war, hätte diese Qual ewig gedauert, hätte nicht Zeus ein Einsehen gehabt: Schließlich befreite Herakles mit Zeus' Wohlwollen Prometheus aus der unglückseligen Lage, indem er den Adler tötete. Diese eher negative Geschichte steht im Gegensatz zu Stolz und Stärke, die man sonst mit dem Adler als König der Lüfte assoziiert. Eine andere griechische Sage erzählt vom Adler als Diener des Zeus: Für diesen trug er die Blitze und brachte außerdem den Jüngling Ganymed in den Olymp: Dort wurde Ganymed zum Mundschenk der Götter, aber auch zum Geliebten Zeus'. In den Darstellungen des Adler sieht man oft, wie er Ganymed mit den Klauen umklammert hält. Den südlichen Stern kannte kannte man auch als Antinous – dieser war der Geliebte Kaiser Hadrians.