Drache

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Ganzjährig
Max. Gesamthelligkeit:
2,23 mag
Fläche:
1083 deg
Rektaszenzion:
9h 22m 12s bis 20h 54m 49s
Deklination:
47° bis 86°
Sterne heller als 3 mag:
3
Hellster Stern:
Draconiden
Drache

Das Sternbild

Das Nordhimmel-Sternbild Drache ist in Mitteleuropa ganzjährig am Himmel zu sehen. Daher nennt man es zirkumpolar. Dracos hellster Stern heißt Etamin. Früher zählte man den Kleinen Bären zum Drachen hinzu – die antiken Griechen sahen in ihm die Flügel des Drachen. In der Nähe des Drachenkopfes ist der Nordpol der Ekliptik verortet. Hier liegt auch der Katzenaugennebel. Dracos Kopf wendet sich Herkules zu.

Sichtbarkeit und Ort

Vollständig sichtbar ist der Drache von 90° Nord bis 15° Süd und in Mitteleuropa beobachtet man ihn ganzjährig. Seine Nachbarn sind der Kleine Bär, Giraffe, Großer Bär, Bärenhüter, Herkules, Leier, Schwan und Kepheus.

Das Sternbild Drache ist sehr raumgreifend und gewunden. Mit etwas Phantasie erkennt an darin tatsächlich einen Drachen, der sich in Form einer langen Schlange um Ursa Minor herum windet. Vier Sterne bilden links unten den Kopf. Seine beiden Augen haben die Farbe Gelbgrün (Stern Alwaid) und Rot (Etamin). Der Drache selbst hat keine besonders hellen Sterne in petto, ist jedoch von weiteren markanten Sternbildern umgeben, nämlich unter anderem von Herkules, Bootes, Kleinem Bär und Großem Bär. Im beginnenden Sommer ist der Drache, obwohl ganzjährig vorhanden, am leichtesten zu finden.

Geschichte und Mythologie

Ptolemäus, der griechische Astronom, beschrieb den Drachen als eines der 48 Sternbilder der Antike. Dracos Hauptstern ist nicht der hellste namens Etamin, sondern Thuban (also α Draconis). Vor etwa 5.000 Jahren war jener Thuban der Polarstern am Nordhimmel. Durch die sogenannte Präzession der Erde verändert sich die Richtung der Achse. Dies erklärt, warum diverse Sternbilder und somit auch Sterne über die Jahrtausende von verschiedenen Positionen der Erde aus zu sehen oder nicht zu sehen waren und warum Sterne für uns augenscheinlich „die Position wechseln“: Letztendlich sind wir es, die sich bewegen. Der Drache als mythologisches Wesen soll angeblich von Cadmus getötet worden sein. Dieser gründete danach die Stadt Theben. In einer anderen Sage, der bekannten Geschichte um Jason und seine Argonauten, wird der Drache als der Bewacher des Goldenen Vlies eingeführt. In einer Sage zu Herakles hatte der Drache gar hundert Köpfe. Dieser Drache namens Ladon bewachte die Äpfel der Hesperiden, die zur Unsterblichkeit und ewiger Jugend verhalfen. Diese Äpfel zu stehlen war Herakles' Aufgabe. Von Herakles' Diebstahl der Äpfel erzählen zwei Varianten der Geschichte. In einer Geschichte lies Herakles den Titanen Atlas die Äpfel holen. Dafür trug er für ihn in der Zwischenzeit das Himmelsgewölbe auf den Schultern. In der anderen Version tötete Herakles den Drachen und nahm die Äpfel. Beide, der Drache und Herakles, wurden als Sternbilder verewigt. Herakles' römischer Name ist übrigens Herkules. Die unsterblich machenden Äpfel waren am Baum der Hera, Zeus' Frau, gewachsen. Jedes Jahr trug dieser drei Früchte. Die drei Hesperiden, die sie bewachen sollten, fielen der Versuchung anheim und naschten die Äpfel. Der Drache Ladon wurde daher als Aufpasser geschickt. Nun waren die Äpfel sicher.