Eridanus

Sternbild am:
Südhimmel
Sichtbarkeit:
Winter
Max. Gesamthelligkeit:
0,45 mag
Fläche:
1138 deg
Rektaszenzion:
1h 24m 49s bis 5h 11m 11s
Deklination:
-57° bis 0°
Sterne heller als 3 mag:
4
Hellster Stern:
Achernar
Eridanus

Das Sternbild

Das Sternbild Eridanus ist sehr umfangreich. Eridanus ist ein Fluss, und so schlängelt sich auch das Sternbild einen weiten Weg am Nachthimmel. Sein hellster Stern heißt Achernar. Sein Stern ε Eridani hingegen ist einer der engsten Sonnennachbarn. 2007 fand man im Eridanus den sogenannten Eridanus Supervoid oder auch CMB Cold Spot, der die Größe von einer Milliarde Lichtjahren aufweist. Cold Spot bedeutet hier, dass keine Materie, keine dunkle Materie, ja nicht einmal Schwarze Löcher in dieser Region zu finden sind. Dieser riesige Hohlraum (zwischen dem Supervoid und unserer Erde) ist vermutlich verantwortlich für die „Kälte“ dieser Region im Vergleich zur Umgebung. Aus dieser Kühle resultiert auch der Name Cold Spot. Der Effekt ist jedoch wesentlich komplexer, als sich hier mit einfachen Worten erklären ließe.

Sichtbarkeit und Ort

Im Winter sehen wir Eridanus auf 32° Nord bis 89° Süd. Als Sternenlinie windet er sich unterhalb des bekannten Orions in den Südhimmel. An sich ist Eridanus aufgrund nicht sehr ausgeprägter Helligkeit dezent, jedoch wegen seiner bloßen Ausmaße dennoch beeindruckend, hat man ihn einmal entdeckt. Wir in Nordeuropa sehen nur den nördlichen Part, denn Eridanus gehört zum Südhimmel. Bedingt durch seine Größe hat Eridanus neben Orion noch eine große Zahl weiterer Nachbarn, die aufgrund seiner Position teils dem Nordhimmel angehören (also uns bekannt sind) und teils zum Südhimmel zählen: Stier, Walfisch, Chemischer Ofen, Tukan, Kleine Wasserschlange, Pendeluhr, Grabstichel und Hase.

Geschichte und Mythologie

Eridanus wurde in der griechischen Antike von Ptolemäus beschrieben und gehört somit zu den 48 klassischen Sternbildern. Einst war das Sternbild etwas kürzer und war außerdem wegen der Präzession südlicher als gegenwärtig verortet. Sein hellster Stern Achernar bedeutet „Ende des Flusses“, das früher jedoch schon beim Stern Acamar lag. In manchen alten Himmelskarten wurde der Eridanus umbenannt in Nil, ausgehend von Pieter Dirkszoon Keyser. Jedoch blieb man letztendlich bei Ptolemäus' Namen. Römische Schriftsteller wiederum nannten ihn Po – so repräsentierte er für jede Kultur deren wichtigsten Fluss. Die griechische Mythologie kennt Eridanus als Fluss, er soll Aquarius entsprungen sein. Im Mythos um Sonnengott Helios erzählte man darüber, wie Phaeton, Helios' Sohn, mit dem Sonnenwagen die Erde verbrannte und dabei Nordafrika und die Afrikaner schwarz färbte. Daraufhin brachte der wütende Göttervater Zeus Phaeton um. Hier gibt es nun zwei Varianten des Mythos: Zum einen kann Eridanus der Weg sein, auf welchem Phaeton fuhr, oder aber der Fluss, der den toten Phaeton aufnahm.