Füllen

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Herbst
Max. Gesamthelligkeit:
3,92 mag
Fläche:
72 deg
Rektaszenzion:
20h 56m 11s bis 21h 26m 20s
Deklination:
2° bis 13°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
Kitalpha
Füllen

Das Sternbild

Das Sternbild Füllen, lateinisch Equuleus, ist das zweitkleinste Sternbild am uns bekannten Nachthimmel. Kleiner ist lediglich das Kreuz des Südens, das aber bei uns nicht sichtbar ist, somit stellt Equuleus für uns das kleinste sichtbare Sternbild am Nordhimmel dar. Sein hellster Stern ist Kitalpha. Dieser eher dunkle Stern hat immerhin 60 Sonnenleuchtkräfte.

Sichtbarkeit und Ort

Vollständig sichtbar von 90° Nord bis 77° Süd, beobachten wir bei uns in Mitteleuropa das Füllen idealerweise im Herbst. Das Sternbild ist ziemlich klein und auch seine Sterne sind nicht besonders hell. Dennoch können wir es ohne Fernrohr erkennen. Die Form erinnert nicht an ein Pferd sondern eher an ein stumpfes Viereck, das der Geschichtsschreibung nach den Kopf des Füllens wiedergibt. Finden kann man das Füllen in der Nähe (östlich) von Pegasus. Oberhalb des Füllens schwimmt der Delfin. Sein dritter Nachbar ist der Wassermann. Das Füllen geht vor Pegasus am Himmel auf und wurde von den Arabern daher auch “Al Faras al Awwal“ genannt: das erste Pferd.

Geschichte und Mythologie

Das Füllen ist eines der ptolemäischen Sternbilder der Antike und das kleinste aus dieser Zeit (denn später kamen ja einige neu definierte Sternbilder hinzu). Eine Sage erzählt von Pegasus: Dieses geflügelte Pferd war ein Geschenk von Hermes, dem Götterboten, an Kastor (den Zwillingsbruder von Pollux). Pegasus hatte einen kleinen Bruder, nämlich das Fohlen oder Füllen Celeris. Beide stehen somit auch nebeneinander am Nachthimmel. Das Bild wird etwas klarer, wenn man den Namen betrachtet, den Ptolemäus dem Sternbild verlieh: „Hippo protome“ bedeutet nämlich so viel wie „Kopf des Pferdes“ und dies erklärt auch, warum wir am Himmel vergebens den Körper dazu suchen. Andere Sagen sprechen jedoch davon, dass Pegasus lediglich einen Bruder in Menschengestalt hatte (und kein Pferd), und so bleibt auch die Sage um Equuleus wie so viele andere griechische Mythen in der Vielfalt der Überlieferungen variabel.