Giraffe

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Ganzjährig
Max. Gesamthelligkeit:
4,03 mag
Fläche:
757 deg
Rektaszenzion:
3h 15m 36s bis 14h 27m 08s
Deklination:
52° bis 86°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
Cam
Giraffe

Das Sternbild

Das Sternbild Giraffe, lateinisch Camelopardalis, ist nicht, wie man aufgrund des Namens vermuten könnte, ein Sternbild des Südhimmels sondern steht am Nordhimmel. Ihr hellster Stern ist β Cam. Sie ist im Gegensatz zu vielen anderen Sternbildern ganzjährig zu sehen, jedoch sehr dunkel. Die Giraffe wurde als Hilfskonstrukt der Astronomie geboren und ihre Sterne sind eigentlich zu weit entfernt und daher lichtschwach, um als Sternbild mit bloßem Auge betrachtet zu werden.

Sichtbarkeit und Ort

Ganzjährig sehen wir in Mitteleuropa die Giraffe auf 90° Nord bis 4° Süd. Sie hat einige prominente Nachbarn vorzuweisen, und das ist auch der Grund, warum die Giraffe am Himmel nicht besonders leicht zu entdecken ist. Sie wird umringt vom Kleinen Bären, Kepheus, Kassiopeia, Perseus, Fuhrmann, Luchs, dem Großen Bären und dem Drachen. Außerdem ist sie durch ihre dunklen Sterne sehr unauffällig und unterscheidet sich auch darin von ihrer tierischen Schwester. Der helle Polaris des Kleinen Bären und der helle Stern Capella im Fuhrmann können Hilfestellung beim Erkennen der Giraffe leisten. Ihre Form kann als höckriger Rücken mit zwei Beinen sowie einem langen Hals auf der linken Seite beschrieben werden. Manche Darstellungen verbinden die beiden Beine jedoch auch unten und so betrachtet man dann ein Fünfeck, das mit einer Giraffe nicht mehr viel gemein hat.

Geschichte und Mythologie

Eingeführt wurde die Giraffe als Sternbild wohl, um ein relativ sternarmes Gebiet auszufüllen, das sonst definitionslos und damit auch orientierungslos geblieben wäre, denn die Sternbilder dienen schon seit dem Altertum den Astronomen vor allem zur Strukturierung des und somit Orientierung am nächtlichen Himmel. Petrus Plancius, ein Kartograph aus den Niederlanden, erfand Camelopardalis 1612, um die Leerstelle zu definieren. Da die Giraffe in Planisphaerium Stellaris, Bartschs Atlas, übernommen wurde, fand sie Eingang in die Astronomie. Bartsch, Johannes Keplers Schwiegersohn, interpretierte in ihr jedoch Rebekkas Hochzeitsreittier (sie heiratetet Isaak), verlieh also der Giraffe eine christliche Konnotation. Aufgrund des lateinischen Namens hatte wohl eine Verwechslung mit dem Kamel stattgefunden (denn die Griechen nannten sie „Leoparden-Kamel“ aufgrund ihres gemusterten Felles).