Großer Bär

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Ganzjährig die ganze Nacht
Max. Gesamthelligkeit:
1,76 mag
Fläche:
1280deg
Rektaszenzion:
8h 08m 31s bis 14h 29m 00s
Deklination:
28° bis 73°
Sterne heller als 3 mag:
6
Hellster Stern:
Alioth
Großer Bär

Das Sternbild

Großer Bär oder zu Deutsch aus dem Lateinischen „Große Bärin“, ist das bekannteste Sternbild des uns vertrauten Nachthimmels und steht am Nordhimmel. Sein hellster Stern heißt Epsilon Ursae Maioris oder auch Alioth. Da er zirkumpolar ist, sieht man den Großen Bären in Europa das ganze Jahr hindurch. Der bei uns populäre „Große Wagen“ ist übrigens gar kein eigenes Sternbild sondern ein sogenannter Asterismus – ein Muster in einem größeren Sternbild.

Sichtbarkeit und Ort

Vollständig sichtbar ist der Große Bär von 90° Nord bis 17° Süd, und er steht am Nordhimmels. Als zirkumpolares Sternbild sieht man ihn ganzjährig die ganze Nacht hindurch. Seine Nachbarn sind der Drache, Giraffe, Luchs, Kleiner Löwe, Löwe, Haar der Berenike, Jagdhunde und der Bärenhüter. Am einfachsten findet man den Asterismus „Großer Wagen“. Dies sind die sieben hellsten Sterne des Sternbildes. Alioth, Mizar und Benetnasch sind die Deichsel, die übrigen Sterne bilden den Wagen selbst (ein Rechteck). Der Wagen ist nach links unten gekippt; in diese Richtung weist auch seine Deichsel. Verlängert man den Wagen oben nach rechts, so gelangt man zur Schnauze. Rechts unterhalb der Deichsel finden sich die Hinterläufe des Bären. Verlängert man die beiden hinteren Wagensterne Richtung Norden, so gelangt man zu Polaris. Auf dem Weg zum Polarstern sind keine anderen sehr hellen Sterne zu sehen, daher kann man ihn auch umgekehrt zum Auffinden des Großen Bären heranziehen.

Geschichte und Mythologie

Der Große Bär ist Namensgeber für eine Region der Erde: Das griechische Wort árktos bedeutet Bär, und als Arktis wird daher das Land unter dem Sternbild Bär bezeichnet. Der amerikanische Bundesstaat Alaska führt den Großen Wagen in seiner Flagge. Der Große Bär ist ein sehr altes Sternbild und wurde bereits von vielen Kulturen benannt, so etwa von den alten Ägyptern. Ptolemäus führte die Große Bärin als eines seiner 48 antiken Sternbilder. Auch Hiob berichtete im Alten Testament von diesem Sternbild. Die alten Griechen kannten es jedoch noch nicht als Bären. Die Deichselsterne sah man als die Äpfel der ewige Jugend und den Kleinen Bären als Hesperiden, welche die Äpfel hüteten. Die klassische griechische Mythologie erzählt verschiedene Geschichten zum Ursprung des Namens. Arkas, der Sohn der Kallisto, soll von Zeus in einen Bären am Himmel verwandelt worden sein, da Hera, Zeus' Frau, eifersüchtig auf dessen Zeugung mit der Nymphe Kallisto war. Hera hatte auch Kallisto zur Bärin gemacht. Am Himmel waren Mutter und Sohn, Größe Bärin und Kleiner Bär, dann wieder vereint. Nach einer anderen Erzählung schleuderte Zeus beide Bären an ihren Schwänzen in den Himmel – woraus die Länge der Schwänze (bzw. der Deichseln) resultiert. Der große Wagen ist laut Mythos ein Hirtenwagen, den Dionysos an den Himmel gehoben hatte, weil der Hirte, dem er gehört, erschlagen worden war. Über dessen Tod war der Gott betrübt, da der Hirte ihn mit großer Gastfreundschaft aufgenommen hatte.