Krebs

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Winter
Max. Gesamthelligkeit:
3,52 mag
Fläche:
506 deg
Rektaszenzion:
7h 55m 20s bis 9h 22m 35s
Deklination:
6° bis 33°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
Altarf
Krebs

Das Sternbild

Der Krebs ist ein unauffälliges Sternbild, das sich aber in Nachbarschaft gut sichtbarer Sternbilder befindet. Cancer gehört zur Ekliptik und ist eines der Tierkreiszeichen mit astrologischer Bedeutung. Seine Sterne sind nicht besonders hell. Die Sonne wandert am Taghimmel von Mitte Juli bis Mitte August durch den Krebs. In dieser Zeit ist er daher nicht zu sehen. Der Krebs war schon den Ägyptern 3000 v. Christus bekannt – allerdings als Schildkröte.

Sichtbarkeit und Ort

Im Winter beobachten wir in Mitteleuropa den Krebs von 90° Nord bis 57° Süd. Das Sternbild Krebs ist auffindbar, indem man zwischen den Zwillingen und dem Löwen eine verbindende Linie denkt. Der Krebs selbst sieht aus wie ein Ypsilon, das auf dem Kopf steht. Am besten sucht man ihn, indem man an einem Winterabend Richtung Osten blickt. Genau im Zentrum des Krebses ist ein offener Sternhaufen namens Krippe zu erkennen. Es handelt sich um den zweithellsten Sternhaufen des Himmels, daher kann er beim Orten des Krebses hilfreich sein. Sein zweiter offener Sternenhaufen trägt die Zuordnung Messier 67. Neben Löwe und Zwillinge sind Luchs, Kleiner Hund, der Kleine Löwe und die Wasserschlange Nachbarn des Krebses.

Geschichte und Mythologie

Ptolemäus listete das Sternbild in der griechischen Antike als eines seiner 48 Sternbilder unter dem Namen Krebs. Im 12. Jahrhundert beschrieb man es als Wasserkäfer, im 15. Jahrhundert nannte Albumasar, der arabische Astronom, es in logischer Konsequenz Flusskrebs. Im 17. Jahrhundert dagegen ist es als Hummer kartographiert. Seine Verwandtschaft zum Wassertier war also immer gegeben, egal unter welcher Spezifikation. In der Antike befand sich im Krebs der Punkt der Sommersonnenwende. Daher kennt man heute die Formulierung „Wendekreis des Krebses“. Durch die Veränderung der Erdachse (genannt Präzession) hat sich die Sommersonnenwende jedoch sternbildtechnisch wieder verschoben und befindet sich seit 1990 im Stier. Aussagen über Sternbilder und deren Orte in Relation zu uns auf der Erde sind also immer historisch determiniert. In der griechischen Mythologie spielt der Krebs in vielen Sagen eine Nebenrolle. Eine lustige Anekdote ist, wie der Krebs dafür belohnt wurde, weil er eine Nymphe, die vor dem aufdringlichen Zeus flüchten wollte, kniff und Zeus damit einen Gefallen tat. Als Dank versetzte Zeus ihn an den Sternenhimmel. Eine andere Geschichte erzählt vom Kampfe Herakles' mit der Hydra. Ein großer Krebs attackierte den unehelichen Göttersohn Zeus', dieser jedoch zertrat ihn. Hera war mit der Existenz von Herakles nicht einverstanden und bedankte sich beim Krebs für seinen Versuch, Herakles zu Fall zu bringen, indem sie ihn an den Himmel versetzte. Herakles kennt man übrigens auch als Sternbild: Hier heißt er Herkules. Teil des Sternbildes sind auch die beiden Sterne Nördlicher Esel und Südlicher Esel. Laut Mythologie zogen diese beiden als Lasttiere den Gott Dionysos.