Stier

Sternbild am:
Nord- Südhimmel
Sichtbarkeit:
Winter
Max. Gesamthelligkeit:
0,85 mag
Fläche:
797 deg
Rektaszenzion:
3h 23m 21s bis 6h 00m 55s
Deklination:
-1° bis 31°
Sterne heller als 3 mag:
4
Hellster Stern:
Aldebaran
Stier

Das Sternbild

Das Sternbild Stier liegt beidseitig der Ekliptik. Ende Mai und Anfang Juni wird es von der Sonne durchwandert. Eines der bekannten Sternbilder ist es auch deshalb, weil man es wegen seiner hellen Sterne und zweier gut sichtbarer Sternhaufen bestens erkennen kann. Der Stier zählt zu den Sternzeichen. Der Stier beinhaltet die Hyaden und die Plejaden. Der Stier am Himmel ist zudem nur ein halber Stier: Das Sternbild beschreibt lediglich Kopf und Rumpf bis zur Brust samt Vorderfüßen. Hyaden und Plejaden heißen das „Goldene Tor der Ekliptik“.

Sichtbarkeit und Ort

Das Sternbild Aries sieht man am besten im Herbst- und Winterhimmel, und zwar von 89° Nord bis 59° Süd. Abends kann man ihn von November bis April erkennen, morgens dagegen von August bis Dezember. Seine unmittelbarer Nachbar ist der Orion, der südlich vom Stier zu erkennen ist. Die Hyaden, ein Sternhaufen, bilden den V-förmigen Kopf des Stieres. Der hellster Stern des Stieres, Stern Aldebaran, stellt sein Auge dar. Nordwestlich der Hyaden findet man die Plejaden, die man auch Siebengestirn nennt. Neben Orion sind außerdem der Fuhrmann, Perseus, Widder, Walfisch, Eridanus und die Zwillinge Nachbarn von Sternbild Taurus. Seit 1990 findet man übrigens zur Sommersonnenwende die Sonne im Stier.

Geschichte und Mythologie

Der Stier ist den Menschen schon lange bekannt und spielte in vielen alten Kulturen eine Rolle. Die Sumerer beschrieben ihn und erzählen auch von ihm im Gilgamesch-Mythos (während in Mesopotamien wiederum Orion den Gilgamesch darstellte). Der Stier zählt zu Ptolemäus' klassischen 48 Sternbildern. Die Hyaden nennt man auch Regengestirn, denn ihr Erscheinen am Himmel verhieß die Regenzeit im Herbst. Man sah sie sogar eine Zeit lang als eigenes Sternbild. Bereits 1.045 dokumentierten Astronomen eine Ereignis im Stier, und zwar beobachteten Chinesen eine Supernova. Ma sieht noch immer ihre Überreste als sogenannten Krebsnebel. Messier verzeichnete diesen daraufhin als M1, also Messier 1, in seinem Katalog. Er ist damit der erste von Charles Messier aufgezeichnete Nebel. Die griechische Mythologie birgt eine der beiden Ursprungsmythologien des Stieres. Zeus soll sich in eine Stier verwandelt haben, um sich einer von ihm begehrten Frau zu nähern: Als Stier entführte er Europa nach Kreta. In einer anderen Version entsandte Zeus lediglich einen Stier, damit dieser Europa entführte. Der Stier jedoch verliebte sich in die Königin Pasiphae und zeugte mit ihr das Untier Minotaurus. Herakles brachte den Stier, den man für den Frevel bestraft hatte, auf das griechische Festland. Den Minotauros jedoch tötete der Held Theseus. Mit Hilfe des Fadens der Ariadne fand er wieder aus dem Labyrinth des Stieres heraus. Den Minotaurus, auch Stier genannt, versetzte man an den Himmel. Die Sumerer gaben dem Sternbild einen ähnlichen Namen, und zwar „Stier des Himmels“. Gegen ihn soll der sagenumwobene König Gilgamesch in den Kampf gezogen sein.