Waage

Sternbild am:
Südhimmel
Sichtbarkeit:
Frühjahr
Max. Gesamthelligkeit:
2,61 mag
Fläche:
538 deg
Rektaszenzion:
14h 21m 38s bis 16h 02m 17s
Deklination:
-30° bis 0°
Sterne heller als 3 mag:
2
Hellster Stern:
Zuben-el-schemali
Waage

Das Sternbild

Das Sternbild Waage liegt auf der Ekliptik und wird somit von Sonne, Mond und Planeten gekreuzt. Die Waage, lateinisch Libra, ist auch eines der Tierkreiszeichen. Lange Zeit war sie gar kein eigenes Sternzeichen, sondern wurde z.B. dem ihr nahe liegenden Skorpion zugezählt. Die Sonne wandert zwischen Oktober und November durch die Waage, in dieser Zeit steht sie also nicht am Nacht-, sondern am Taghimmel und ist daher nachts nicht zu sehen. Die Waage ist unscheinbar.

Sichtbarkeit und Ort

Man findet die Waage auf 0° Nord bis 90° Süd zwischen Skorpion und Jungfrau, und zwar im Frühling. Schlange, Jungfrau, Wasserschlange, Zentaur, Wolf, Skorpion und Schlangenträger sind ihre Nachbarsternbilder. Im Mai kann man sie am besten um Mitternacht im Süden beobachten, beste Beobachtungszeit ist demnach von März bis Mai, obwohl sie von Januar bis Juli zu finden ist. Der Form nach ähnelt das Sternbild Libra weniger der klassischen Kaufmannswaage als vielmehr einem simplen Drachen, wie man ihn im Herbst steigen lässt. Besonders hell ist der Stern Spica im Sternbild Jungfrau sowie Antares im Skorpion. Anhand dieser hellen Sterne kann man die Nachbarsternbilder orten und somit auch die Waage eingrenzen. Zu ihren weiteren Nachbarn zählen Schlange, Wasserschlange, Zentaur, Wolf und Schlangenträger. Ende Mai und im Juni steht die Waage schon tief über dem Horizont.

Geschichte und Mythologie

Libra wurde von Ptolemäus als eines der klassischen 48 antiken Sternbilder beschrieben. Die Waage wurde bei unterschiedlichen Völkern mal als eigenes Sternbild anerkannt, mal als Scheren des Skorpions interpretiert, wie etwa bei den Babyloniern und den antiken Griechen. Die Griechen nannten Libra daher Chelai, zu Deutsch Klauen. Die Römer jedoch sahen das Sternbild als Waage – in ihren Augen handelte es sich um die Waage der Göttin der Gerechtigkeit, nämlich Astraea. Die Sumerer hingegen betrachteten das Sternbild schon 4.000 Jahre vor Christus als Waage – womöglich weil die Sonne damals genau zur Tagundnachtgleiche in diesem Sternbild stand. Zugleich wurde zu dieser Zeit die Steuer in Form von Getreide erhoben, und diese maß man mit Waagen. Somit ist der Name Waage zugleich sehr alt und doch in der heutigen Form erst seit 100 nach Christus gebräuchlich.