Eidechse

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Herbst
Max. Gesamthelligkeit:
3,77 mag
Fläche:
201 deg
Rektaszenzion:
21h 57m 30s bis 22h 57m 52s
Deklination:
35° bis 56°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
Lacertae
Eidechse

Das Sternbild

Die Eidechse ist ein eher unauffälliges Sternbild. Sie bildet eine zarte Linie aus nicht sehr lichtstarken Sternen, alle etwa von gleicher Helligkeit. Erst 1687 definierte man die Eidechse als eigenständiges Sternbild, der Astronom Johannes Hevelius gab ihr diesen Namen, der jedoch danach noch zweimalig geändert wurde. Schlussendlich nannte man das Sternbild erneut Eidechse. Wie ihr tierischer Verwandter auf der Erde, ist das Sternbild ein leicht zu übersehendes Wesen und wer sie finden möchte, muss genau hinsehen.

Sichtbarkeit und Ort

Lacerta findet man vollständig von 90° Nord bis 33° Süd. Wir in Mitteleuropa können die Eidechse im Herbst beobachten. Zu ihren Nachbarn zählen Kepheus, Schwan, Pegasus, Andromeda und Kassipoeia. Das Sternbild Eidechse besteht aus einer sanft gebeugten Linie, ähnlich einem lächelnden Mund, an deren oberem Ende der Kopf in Form eines Parallelogrammes verortet ist. Der Schwanz weist einen Knick auf und ist daher leicht eckig. Man findet Lacerta zwischen den Sternbildern Kassiopeia und Schwan, die beide leichter zu entdecken sind, daher sollte man sich zum Beispiel am markanten Kreuz des Schwanes orientieren, zu dessen Linker Lacerta sitzt. Obwohl unscheinbar, hat die Eidechse doch einen prominenten Besucher: Die Milchstraße durchquert den nördlichen Part der Eidechse.

Geschichte und Mythologie

Aufgrund ihres jungen „Alters“ hat die Eidechse weniger eine mythologische als vielmehr eine Astronomie-historische Genese. Nachdem Astronom Johannes Hevelius aus Danzig sie als Eidechse identifiziert hatte, musste sich Lacerta einer zweimaligen Umbenennung unterziehen, und zwar jeweils zu Ehren weltlicher Herrscher. Augustin Royer wollte Ludwig den XIV., auch bekannt als Sonnenkönig, ehren, und taufte ihm zuliebe das Sternbild 1697 in Zepter („Sceptre“) um. Johann Elert Bode nahm 1787 eine weitere Namensänderung vor – nun hieß sie „Friedrichs Ehre“ („Honores Frederic“) in Angedenken an Friedrich den Großen, der König von Preußen und 1786 verstorben war. Wahrscheinlich ist es nur folgerichtig, dass kein weltlicher Herrscher dem himmlischen Bild letztendlich sein Siegel aufdrücken konnte, und so kehrte man zum Namen Eidechse zurück, der zum einen sehr gut zur Form passt und sich zum anderen neben all den anderen Tieren und Mischwesen der Sternbilder in bester Gesellschaft befindet. Sein hellster Stern Alpha Lacertae ist der erste 1929 von Cuno Hoffmeister entdeckte aktive galaktische Kern einer Galaxie – diesen Typ nennt man heute Blazar.