Einhorn

Sternbild am:
Süd- und Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Winter
Max. Gesamthelligkeit:
3,76 mag
Fläche:
482 deg
Rektaszenzion:
5h 55m 52s bis 8h 11m 24s
Deklination:
-11° bis 11°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
Monocerotis
Einhorn

Das Sternbild

Das Sternbild Einhorn, griechisch Monoceros, ist zwar selbst unauffällig, wird aber von der Milchstraße durchquert. So kommt es zustande, dass im an sich eher schwach leuchtenden Sternbild durchaus ein paar betrachtenswerte Himmelsobjekte zu finden sind, so etwa die sogenannten nebligen Objekte. Zwei von ihnen sind der Rosettennebel und der offene Sternhaufen M50 (benannt nach dem Astronomen Messier, der die nebligen Objekte in seinem Katalog verzeichnete). Der hellste Stern des Einhornes ist β Monocerotis.

Sichtbarkeit und Ort

Das Einhorn wird in Mitteleuropa im Winter beobachtet und bedeckt eine vollständige Breite und Länge von 79° Nord bis 78° Süd. Da es eher unauffällig ist, sucht man es am besten mit Hilfe des Orions (und seines hellen Sternes Beteigeuze), dessen Gürtelsterne man leicht finden kann. Ebenso benachbart ist der lichtstarke Sirius, der zum Großen Hund gezählt wird. Ein dritter Nachbar ist der Kleine Hund (hellster Stern: Prokyon), und zwischen diesen dreien Sternbildern ist Monoceros zuhause. Zwillinge, Hase, Achterdeck des Schiffs und Wasserschlange sind weitere Anrainer des Sternbildes. Das Einhorn selbst bringt keine besonders lichtstarken Sterne mit. Zudem steigt es nicht besonders hoch über den Horizont. In der Form ist das Einhorn quasi ein liegendes, dessen Horn links nach unten weist. Rechts finden wir zwei Beine. Dennoch bleibt die Form sehr abstrakt.

Geschichte und Mythologie

Zwei Wissenschaftlern nach, nämlich Ludwig Ideler und Heinrich Wilhelm Olbers, soll das Einhorn mindestens vor 1564 bekannt gewesen sein, laut Scaliger sogar auf einem persischen Globus der Antike abgebildet gewesen sein. Gesichert wurde das Einhorn erst etwa 1612 als Sternbild beschrieben und somit festgelegt, und zwar vermutlich durch Petrus Plancius, einen Kartografen der Niederlande. Er verzeichnete acht bis dato unbekannte Sternbilder. Das Einhorn nannte er Monoceros Unicornis. Jacob Bartsch behielt die Bezeichnung im Planisphaerium Stellaris (1624) bei, assoziierte das mythische Fabelwesen jedoch interessanterweise christlich. Was viele nicht wissen: Das Einhorn taucht in der sogenannten Vulgata, der lateinischen Bibel auf. Jedoch wurde es in moderneren Zeiten mit Büffel übersetzt, so dass die Bedeutung weitgehend unbekannt ist. Spannend ist dies deshalb, weil wir das Einhorn meist eher mit esoterischen Mythen assoziieren. Laut Interpretation im 13. Jahrhundert etwa handelt es sich um ein liegendes Einhorn (wie die Position des Sternbildes nahelegt). Es stellt angeblich Jesus dar, das Horn ist dabei Symbol göttlicher Weisheit und Wahrheit (es entspringt dem sogenannten dritten Auge).