Grabstichel

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Dezember (teilweise)
Max. Gesamthelligkeit:
4,45 mag
Fläche:
125 deg
Rektaszenzion:
4h 19m 32s bis 5h 05m 01s
Deklination:
-48° bis -27°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
Caeli
Grabstichel

Das Sternbild

Das Sternbild Grabstichel, lateinisch „Caelum“, ist eines der „Kinder“ des französischen Astronomen Nicolas Louis de Lacaille, der am südlichen Himmel Vermessungen vornahm. Bei α Caeli, seinem hellsten Stern, handelt es sich um einen Doppelstern. Dieses System ist 72 Lichtjahre von uns entfernt.

Sichtbarkeit und Ort

Caelum ist östlich von Eridanus und südlich von Lepus angesiedelt. Es besteht aus vier Sternen von 41° Nord bis 90° Süd und hat eine unauffällig gekrümmte Form. Bei uns sehen wir kurz über dem Südhorizont lediglich den nördlichen Teil im Dezember. Es ist also für die Beobachtung eher unergiebig. Dafür ist der Grabstichel von zahlreichen Nachbarn umgeben: Hase, Eridanus, Pendeluhr, Schwertfisch, Maler und Taube.

Geschichte und Mythologie

Lacaille führte neue Sternbilder des Südhimmels im 18. Jahrhundert ein und gab ihnen technische Namen. Zuvor hieß der Grabstichel, der nichts mit dem Grab am Friedhof zu tun hat, „Caela Sculptoris“, dabei handelt es sich um ein Werkzeug des Bildhauers zur Gravur. Man verwendete es beispielsweise für Kupferstiche. Zu Lacailles Zeiten hatte das Werkzeug außerdem Bedeutung beim Erstellen von Druckplatten erlangt: Denn Illustrationen waren für wissenschaftliche Buchtitel von Bedeutung. Somit passt das unauffällige Sternbild gut in die wissenschaftliche Zeit seiner „Erfindung“ oder Definition.