Großer Hund

Sternbild am:
Südhimmel
Sichtbarkeit:
Winter
Max. Gesamthelligkeit:
-1,44 mag
Fläche:
380 deg
Rektaszenzion:
6h 11m 36s bis 7h 27m 54s
Deklination:
-33° bis -11°
Sterne heller als 3 mag:
5
Hellster Stern:
Sirius
Großer Hund

Das Sternbild

Der Große Hund heißt im Lateinischen eigentlich „Größerer Hund“ (Canis Major), da es noch einen Kleinen Hund gibt. Er ist südlich des Himmelsäquators beheimatet. Sein hellster Stern Sirius ist das Dominanteste an ihm. Viele kennen Sirius, jedoch nicht den Großen Hund, obwohl er ein sehr formschönes Sternbild darstellt. Sirius bedeutet auf Deutsch „Der Funkelnde“. Sirius, dessen Licht 9 Lichtjahre zur Erde braucht, sitzt sozusagen auf der Brust des Großen Hundes.

Sichtbarkeit und Ort

Wir in Mitteleuropa beobachten den Großen Hund im Winter, und zwar auf vollständiger Breite von 57° Nord bis 90° Süd. Nachbarn des Großen Hundes sind das Einhorn, der Hase, die Taube, und dasAchterdeck des Schiffs. Südöstlich von Orion, der wegen seiner auffälligen Gürtelsterne, sehr leicht zu finden ist, sehen wir den Großen Hund. Die Gürtelsterne von Orion weisen auf Sirius. Sirius ist der hellste Stern des nächtlichen Himmels und somit natürlich auch der hellste Stern von Canis Major. Im Westen des Sternbildes verläuft die Milchstraße. Canis Major, der ein Wintersternbild ist, ist also leicht zu orten und zudem sehr interessant zu betrachten. Die Form des Sternbildes ähnelt auffällig einem laufenden Hund. So erschließt sich der Name gut. Canis Major wird als Begleiter Orions interpretiert, da er ihm bei Sternenaufgang gemeinsam mit dem Kleinen Hund über den Nachthimmel folgt.

Geschichte und Mythologie

Der Canis Major ist ein sehr altes Sternbild: Das bedeutet, dass er den Menschen aufgrund seiner auffälligen Form schon seit vielen Tausend Jahren bekannt ist. Ptolemäus beschrieb den Großen Hund als eines der 48 Sternbilder in der antiken Astronomie. Zuvor hatten schon die Babylonier und Ägypter Interpretationen und Beschreibungen für Canis Major gefunden. Vielfältig sind die Mythen, die sich um seine Namensgebung ranken. Die Babylonier erkannten in ihm den Hund. Die alten Ägypter sahen in dem Sternbild die Göttin Isis. Sein hellster Stern Sirius war Mitte Juli zu sehen, kurz bevor die Sonne aufging: Damit kündete er etwa 2.000 Jahre vor Christus von der kommenden Nilschwemme. Diese brachte mit dem Wasser auch Fruchtbarkeit auf die ausgedörrten Felder. So stand die Nilschwemme auch für den Wohlstand des Landes. Sirius verkörperte für die Ägypter zudem den Gott Anubis, dessen Kopf an einen Schakal oder Hund erinnerte. Die Griechen hingegen setzten den Hund mit dem Hund der Aurora gleich. Dieser soll der Schnellste aller Hunde gewesen sein. Zudem verkörperte er für sie einen der Jagdhunde Orions. Zugleich intensivierte Sirius in den Augen der Griechen die Hitze der Sonne und vertrocknete so das Land. Hier war die Bedeutung also eine genau entgegengesetzte. Die große Sommerhitze nennt man noch heute, analog zum Sternbild, Hundstage.