Indianer

Sternbild am:
Südhimmel
Sichtbarkeit:
nicht sichtbar
Max. Gesamthelligkeit:
3,11 mag
Fläche:
294 deg
Rektaszenzion:
20h 28m 41s bis 23h 27m 59s
Deklination:
-74° bis -44°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
Indi
Indianer

Das Sternbild

Das Sternbild Indianer, lateinisch Indus, ist ein Stern des südlichen Himmels. Manchmal wird es auch als Inder bezeichnet. Sein hellster Stern heißt α Indi. Der Indianer liegt flächenmäßig auf Platz 49, betrachtet man alle 88 offiziell gelisteten Sternbilder.

Sichtbarkeit und Ort

Das Sternbild Indus besteht im wesentlich aus drei Linien, in manchen Darstellungen werden mehr Sterne oder andere Verbindungen integriert, so dass mit Mühe die Form einer Figur mit erhobener Hand (den Pfeil haltend) abstrahiert werden kann. Der Inder sitzt zwischen dem Kranich und dem Pfau (und zwar zwischen deren leuchtstärksten Sternen). Bei uns in Mitteleuropa ist das Sternbild nicht sichtbar, denn es liegt auf 16° Nord bis 90° Süd. Zu seinen Nachbarn zählen das Mikroskop, der Schütze, das Teleskop, der Pfau, der Oktant, der Tukan und der Kranich.

Geschichte und Mythologie

Der Indianer oder Inder ist als Sternbild jüngeren Datums: Keyser und de Houtman katalogisierten ihn als eines von mehreren neuen Sternbildern nach ihrer Fahrt in südliche Gefilde. Dies war Ende des 16. Jahrhunderts. Ab 1603 waren sie dann in Uranometria, dem Himmelsatlas von Johann Bayer verzeichnet. Eigentlich soll das Bild ein amerikanischer Indianer sein, Hevelius etwa zeigt die Figur mit Pfeil und Bogen bewehrt. Indus war eines von 12 neuen Sternbildern. Bei Beyer ist Indus gleich mit vier Pfeilen bewehrt. Die Namensgleichheit mag etwas verwirren: Tatsächlich gemeint waren die Gewürzinsulaner, nicht die Amerikaner. Für die holländischen Forschungsreisen wurden alle ihnen fremden Ureinwohner unter „Indianer“ subsummiert.