Kleiner Hund

Sternbild am:
Nord- und Südhimmel
Sichtbarkeit:
Winter
Max. Gesamthelligkeit:
0,40 mag
Fläche:
183 deg
Rektaszenzion:
7h 06m 39s bis 8h 11m 41s
Deklination:
0,22° bis 13°
Sterne heller als 3 mag:
2
Hellster Stern:
Prokyon
Kleiner Hund

Das Sternbild

Das Sternbild Kleiner Hund, lateinisch Canis Minor, ist, wie der Name schon sagt, ein eher kleines Bild (und hat außerdem einen großen Bruder: eben den großen Hund). Prokyon, sein hellster Stern, ist leicht zu finden, da es sich bei ihn um den achthellsten Stern unseres Himmels handelt (er ist sogar 6 mal so hell wie die Sonne unserer Erde). Er leuchtet weiß. Bis auf den Bereich der sogenannten inneren Arktis ist der Kleine Hund überall auf der Welt zu beobachten und damit ein echter Kosmopolit.

Sichtbarkeit und Ort

Der Kleine Hund ist bei uns besonders gut im Winter zu beobachten, wir finden ihn auf 90° Nord bis 77° Süd. Die Zwillinge, das Einhorn, die Wasserschlange und der Krebs sind seine Nachbarn. Formal ist Canis Minor schlicht: Es handelt sich lediglich um eine Linie, die wir jedoch dank Prokyon gut auffinden können. Er liegt oberhalb des Einhornes und unterhalb der Zwillinge. Mit einem Hund hat der Umriss des Sternbildes nichts zu tun, vielmehr handelt es sich um eine thematische Zuordnung, denn etwas weiter unten befindet sich der Große Hund. Östlich von Canis Minor finden wir die Milchstraße mit ihre zahlreichen betrachtenswerten Objekten.

Geschichte und Mythologie

Der Kleine Hund ist eines der von Claudius Ptolemäus gelisteten 48 antiken Sternbilder. Ursprünglich war das Sternbild sogar noch kleiner, es handelte sich nämlich nur um den Hauptstern. Prokyon aus dem Altgriechischen, auf Deutsch „vor dem Hund“, hieß er deshalb, weil er vor Sirius aufgeht (ebenfalls Hundsstern gerufen). Die Mesopotamier interpretierten in ihm einen Wasserhund, für die Araber handelte es sich um zwei mythologische Schwestern. Orion, den wir etwas östlich des Sternbildes finden, waren im griechischen Mythos zwei Hunde zugeordnet. Eine andere Geschichte berichtet, wie der Hund Maria Erigone zu dem Ort führte, wo ihr Vater, der Bauer Ikarios, erschlagen und begraben worden war. Ikarios hatte von Dionysos das Keltern von Wein erlernt und einige Schafhirten hatten sich auf Ikarios' Angebot hin übermäßig am Rebensaft gelabt, so dass diese, unkundig der Trunkenheit, zornig auf Ikarios wurden und ihn erschlugen (sie wähnten sich vergiftet). Erigone nahm sich aus Kummer das Leben, aber durch das Orakel von Delphi kam die Tat ans Tageslicht und man führte die Hirten ihrer Bestrafung zu. Maria kennt man nun als Canis Minor am Himmelszelt, während Ikarios Bootes und der Winzerwagen zum Großen Wagen wurde.