Kreuz des Südens
Das Sternbild
Das Sternbild Kreuz des Südens oder Crux steht am Südhimmel, wie sein Name schon sagt, weshalb es leider bei uns nicht beobachtet werden kann. Dies ist insofern schade, als es sich um ein recht prominentes und markantes Sternbild handelt. Man sollte also auf jeden Fall nach ihm Ausschau halten, wenn einen eine Reise einmal in die südliche Hemisphäre verschlägt. Bekannt im Südlichen Kreuz ist außerdem der sogenannte Kohlensack: Es handelt sich um eine Dunkelwolke auf der südlichen Seite des Kreuzes. Sein Abstand zu uns auf der Erde beträgt etwa 500-600 Lichtjahre.
Sichtbarkeit und Ort
Das kleine Kreuz des Südens bringt den hellen Stern Acrux mit. 25° Nord bis 90° Süd ist seine Verortung, und so sieht man es bei uns in Mitteleuropa nicht. Lediglich der Zentaur und die Fliege zählen zu seinen Nachbarn. Crux hat eine sehr auffällige Kreuzform und liegt zudem mitten auf der Milchstraße, die ihrerseits viele spannende Objekte zur Beobachtung bereit hält. Der Zentaur umringt das südliche Kreuz bis auf dessen Südseite, so kann man den Zentaur heranziehen, um Crux zu finden.
Geschichte und Mythologie
Aufgrund der Präzession, der Veränderung der Erdachse, sah man das Kreuz des Südens früher (zur Zeit der griechischen Antike) noch im Norden, jedoch wurde es als Teil des Zentauren definiert. Für christliche Seefahrer des 16. Jahrhunderts war das Kreuz dann Orientierung und Seelenstütze zugleich, denn für sie stellte es das christliche Kreuz dar. Der bei der Betrachtung von der Erde aus senkrechte Balken weist zum Himmelspol des Südens. Andrea Corsali vermerkte 1515 die Koordinaten bzw. die Position des Kreuzes. Schließlich verewigte Petrus Plancius 1589 das Kreuz auf seiner Weltkugel, aber am falschen Ort. Hevelius schließlich führt es in einem Atlas Uranographia ein. Hevelius war vor allem bekannt als Kartographierer des Mondes, seine Studien wurden im bekannten Werk Selenographia sive Lunae Descriptio publiziert. Etliche Staaten tragen heute das Kreuz des Südens auf ihrer Flagge.