Luchs

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Ganzjährig
Max. Gesamthelligkeit:
3,13 mag
Fläche:
1690 deg
Rektaszenzion:
6h 16m 14s bis 9h 42m 50s
Deklination:
32° bis 61°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
Lyncis
Luchs

Das Sternbild

1690 taucht erstmalig der Luchs im Himmelsatlas des Danziger Astronomen Johannes Hevelius auf. Er versteckt sich gerne am Himmel, denn er bringt nur ein paar eher lichtschwache Sterne mit und ist außerdem in einem Bereich mit wenigen Sternen angesiedelt. Den nördlichen Part des Luchses nennt man zirkumpolar, weil man ihn das ganze Jahr hindurch sehen kann. Nur sein hellster Stern trägt einen griechischen Buchstaben, die anderen lediglich sogenannte Flamsteed-Nummern.

Sichtbarkeit und Ort

Die Giraffe, der Fuhrmann, die Zwillinge, der Krebs, der Löwe, der Kleiner Löwe und der Große Bär sind seine Nachbarn. In Mitteleuropa sieht man ihn durchgehend von 90° Nord bis 38° Süd. Den Luchs sieht man ganzjährig am Himmel, jedoch ist er eher unauffällig. Daher orientiert man sich am besten an seinen prominenten Nachbarn, allen voran dem Großen Bären und den Zwillingen. Sein hellster Stern ist α Lyncis, Lynx ist das lateinische Wort für Luchs. Lynx steht senkrecht zwischen dem Bären und den Sternen Castor und Pollux der Zwillinge. Gleichwohl lichtschwach, ist er relativ lang. Er ähnelt weniger einem Tier als vielmehr einer mehrfach gezackten Linie. Obwohl zum Teil zirkumpolar, beobachtet man ihn am besten im Frühling, dann leuchtet er abends hoch droben und man kann sich gut vorstellen, wie der Kopf des Bären auf den Luchs blickt.

Geschichte und Mythologie

Ein lustiges Bonmont gibt es zur Namensentstehung des Luchses, der aufgrund seines jungen Alters als Sternbild keinen mythischen, sondern eher einen entstehungsgeschichtlichen Hintergrund aufweist: Angeblich soll er dadurch zu seinem Namen gekommen sein, dass man Augen wie ein Luchs benötigt, um ihn überhaupt aufzufinden. Dies ist richtig, ist doch sein hellster Stern, nämlich der unterste, in der dritten Größenklasse einzuordnen. Dieser, nämlich α Lyncis, ist ein sogenannter Roter Riese. Als Johannes Hevelius das Sternbild einführte und auch in seinem Atlas verzeichnete, waren die Grenzen der Sternbilder astronomisch noch nicht exakt festgelegt. John Flamsteed nummerierte zwar zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Sterne, aber erst 1930 definierte die Internationale Astronomische Union verbindlich die Grenzen der Sternbilder. Im Zuge dieser Definitionen geschah es auch, dass einzelne Sterne nun anderen Sternbildern als zuvor zugeordnet wurden. Manche Sterne wurden so Teil eines anderen Bildes, wie auch beim Großen Bären und dem Luchs geschehen: Sie „tauschten“ die Sterne 10 Uma und 41 Lyncis.