Netz

Sternbild am:
Südhimmel
Sichtbarkeit:
nicht beobachtbar
Max. Gesamthelligkeit:
3,33 mag
Fläche:
1752 deg
Rektaszenzion:
3h 13m 27s bis 4h 37m 06s
Deklination:
-67° bis -52°
Sterne heller als 3 mag:
0
Hellster Stern:
Reticuli
Netz

Das Sternbild

Das Sternbild Netz, lateinisch Reticulum, gehört zum Südhimmel. Es wurde als eines von mehreren Sternbildern von Lacaille zur besseren Orientierung und Aufteilung des Himmels unter dem aktuellen Namen eingeführt. Existiert hatte es aber als definiertes Sternbild schon zuvor, mehr hierzu im Abschnitt „Geschichte“. Der hellste Stern trägt den Namen α Reticuli und seine Leuchtkraft ist hundert mal so hell wie die unserer Sonne. Die bekannte große Magellansche Wolke ist eine sogenannte irreguläre Zwerg-Galaxie mit rund 15 Milliarden Sternen.

Sichtbarkeit und Ort

Wie die meisten der erst von Lacaille eingeführten Sternbilder des Südhimmels, ist das Netz auf 23° Nord bis 90° Süd, zum einen sehr schlicht, zum anderen von Mitteleuropa aus nicht zu beobachten. Die Pendeluhr, die Kleine Wasserschlange und der Schwertfisch sind seine Nachbarn. Obwohl simpel, weist es eine hervorstechende Form auf. Ein Rhombus oder Raute in der Form, finden wir es, wenn wir uns auf der Südhalbkugel befinden, nordwestlich der sogenannten Großen Magellanschen Wolke.

Geschichte und Mythologie

Zum Rhombus gibt es 2 Entstehungstheorien: Früher hieß Reticulum „Rhombus“, und die Herkunft dieses Namens ist unschwer an seiner Form ablesbar. Der Kartograf Jacob Bartsch aus Schlesien hatte das formal auffällige Sternbild bereits 1624 definiert und als Rhombus benannt. Inspiriert von diesem Namen, veränderte Nicolas Louis de Lacaille ihn jedoch 1752 nach seiner Kapstadtreise in „Reticulum Rhomboidalis“. Gemeint ist kein Fischer- oder Spinnennetz, sondern ein Messinstrument der Astronomie. Lacaille hatte einige Sternbilder nach technischen Gerätschaften benannt, so auch hier, denn beim rhombischen Netz handelt es sich um eine Glasplatte, die, versehen mit einem gravierten Netz, in einem Okular zur Orientierung bzw. grafischen Aufteilung des Betrachteten diente. Andere weisen darauf hin, dass mit dem ursprünglichen Rhombus von Bartsch hingegen ein anderes Sternbild zwischen den beiden Magellanschen Wolken gemeint war (und dass dieses heute kein eigenes Sternbild mehr ist).