Nördliche Krone

Sternbild am:
Nordhimmel
Sichtbarkeit:
Frühjahr
Max. Gesamthelligkeit:
2,22 mag
Fläche:
179 deg
Rektaszenzion:
15h 16m 04s bis 16h 25m 07s
Deklination:
25° bis 39°
Sterne heller als 3 mag:
1
Hellster Stern:
Gemma
Nördliche Krone

Das Sternbild

Das Sternbild Nördliche Krone, lateinisch Corona Borealis, hat passenderweise einen hellsten Stern namens Gemma (wie der Edelstein). Es erzählt von der Geschichte um den berühmten Faden der Ariadne. Das Gegenüber der Corona Borealis findet sich in der Südlichen Krone am Südhimmel. Zwei Sterne im Sternbild sind sogenannte veränderliche Sterne, auch variable Sterne genannt. Der Galaxienhaufen Abell 2065 in der Corona Borealis bringt ganze 400 Galaxien mit. Zum Vergleich: Auch die ausgedehnte Milchstraße ist eine Galaxie. Dies machte die unbegreifliche Tiefe und Ausdehnung des Alls klar.

Sichtbarkeit und Ort

Corona Borealis hat nicht die Form einer gezackten Krone, wie wir sie mit dem Begriff assoziieren, sondern die Form eines offenen Diadems: nämlich ähnlicher einer offenen Schüssel, eben ein Halbkreis. 90° Nord bis 50° Süd, sehen wir sie in Mitteleuropa im Frühjahr. Ihre Sternbild-Nachbarn sind Herkules, Bärenhüter und der Kopf der Schlange. Der „Edelstein“, also Gemma, ist besonders hell und somit gut zu erkennen. Um die Nördliche Krone zu entdecken, wenden wir uns von Frühling bis Sommer in Richtung Herkules. Auch die Deichsel des Großen Wagens zeigt auf das Diadem. Die Schlange schlängelt außerdem in Richtung der Nördlichen Krone.

Geschichte und Mythologie

Fast jeder kennt den Begriff „der Faden der Ariadne“: Mit dem Sternbild ist heute meist dieser Faden assoziiert obwohl die Geschichte selbst zunächst von Ariadnes Krone erzählt. Ariadne war verliebt in den Helden Theseus, der nach Kreta gekommen war, um den Minotaurus zu besiegen (sonst wäre er ihm geopfert worden). Diesem Untier nämlich musste Ariadnes Vater Minos regelmäßig Jünglinge und Jungrauen opfern. Das wollte Theseus nicht länger mit ansehen. Als er sich also in das Labyrinth des Untieres wagte, gab ihm Ariadne den berühmten goldenen Faden mit, mit dessen Hilfe Theseus, nachdem er den Minotaurus zur Strecke gebracht hatte, wieder herausfand. Leider war Ariadne bereits vor Gram gestorben, und so versetzte man zumindest ihre Krone als Erinnerung an den Himmel. Die andere Interpretation, es handele sich um den glücksbringenden Faden selbst, ist jedoch schöner. Eine andere Variante erzählt, dass Ariadne mit Theseus geflohen war, von diesem jedoch verlassen wurde und daraufhin Dionysos heiratete: Bei der Krone handelte es sich um ihre Hochzeitskrone. Prolemäus hatte das Sternbild als eines der 48 antiken griechischen Sternbilder benannt. Aufgrund seiner markanten Form hatten verschiedene Kulturen etwas in das Sternbild hinein interpretiert: Für die Kelten war es Arianrhods Rad, für die Chinesen eine Geldkette, für die Araber eine Bettlerschüssel.